Axel Coelln sagte mal zu mir, dass er gern mit dem Zug quer durch Amerika reisen und die Westküste besuchen würde. Ich war von dieser Idee begeistert und gemeinsam setzten wir sie in die Tat um. Im Westen wollten wir möglichst viele GLAS Clubmitglieder besuchen. Es wurde ein einmaliges Erlebnis. 3.000 Meilen mit dem Zug, 2.200 Meilen mit dem Cabrio an der Küste entlang und dann wieder mit dem Flugzeug zurück nach New York.
Am 8. Oktober 2013 war es soweit. Ich flog nach New York und einen Tag später ging es bereits mit dem Zug nach Chicago. Dort angekommen fuhren wir mit dem „Empire Builder“, einem berühmten Zug, durch die Rocky Mountains nach Portland in Oregon. Knapp drei Tage hatte diese Fahrt mit Schlafwagen und einem Aussichtswagen gedauert. Diese beeindruckende Reise führte durch die unterschiedlichsten Landschaften.
Am Ziel bekamen wir unseren Leihwagen, ein rotes Chevrolet Camaro Cabriolet - Wow! Kaum hatten wir den Wagen übernommen, hatten wir bereits den ersten Termin mit den GLAS Clubmitgliedern David Rives, der mit seinem weißen GLAS 1700 GT gekommen war und Ted Davis, der einen BMW 1600 GT besitzt. Wir trafen uns in Widmers Brauhaus, einer deutsch nachempfundenen Gaststätte mit eigener Brauerei. Nach einem amerikanischen Bier und einer kleinen Stärkung fuhren wir zu David Rives nach Hause.
Meinen GLAS lasse ich niemals allein!
David Rives ist ein alter Freund von uns, denn er hatte uns bereits mehrere Male auf einem GLAS Treffen in Deutschland besucht. Er liebt sein Auto und er würde es nie unbewacht auf der Straße stehen lassen. Bereits vor zehn Jahren hat er den Wagen erworben. Karosserie und Innenausstattung befinden sich in einem sehr guten Zustand. Es fehlt noch an einigen wenigen Details, dann kann sich der Wagen wirklich sehen lassen. Das Auto wurde von uns begutachtet und wir haben ihm gesagt, was er noch verbessern könnte. Wir werden ihm dabei helfen, die fehlenden Teile zu finden. Anschließend zeigte er uns seine Literatursammlung, die aus vielen Heften des früheren amerikanischen GLAS Clubs besteht. Aber David sammelt nicht nur alles über GLAS, auch eine riesige Schallplattensammlung bekamen wir zu sehen.
David ist Englischlehrer und er hat in Freiburg/Deutschland einige Semester studiert. Deutsch ist also kein Problem für ihn. Mittlerweile arbeitet er als Vorsitzender für eine große Lehrergewerkschaft.
Wir hatten eine schöne Zeit mit ihm. Als wir ihn am nächsten Tag wieder besuchten, war er so motiviert von unserem Besuch, dass er bereits unter seinem GLAS lag und versuchte, den Auspuff zu richten. Wir besuchten anschließend mit ihm zusammen Ted Davis.
Ein Jugendtraum wurde wahr
Ted Davis war früher einmal Mitglied und ist jetzt wieder dem Club beigetreten. Bereits als junger Mann war er vom BMW 1600 GT begeistert und er zeigte uns als erstes seine Prospektsammlung aus früherer Zeit. Vor einigen Jahren kaufte er sich einen BMW GT und erfüllte sich somit seinen Jugendtraum. Der Wagen wurde vollkommen entlackt, an einigen Stellen geschweißt und dann in der Originalfarbe Turf perfekt lackiert. Ted legt sehr viel Wert darauf, seinen Wagen in absoluten Originalzustand zu versetzen. Auch ihm werden wir helfen, die noch fehlenden Teile zu besorgen. Ansonsten verkauft Ted Wohnwagen. Er hat eine Firma für wunderschöne Modelle von Airstream.
Am nächsten Tag stand Sightseeing auf dem Programm und wir besuchten den Redwood Forest. Riesige zum Teil über 1.000 Jahre alte Bäume erwarteten uns. In einem Gebiet standen sie so dicht beieinander, dass es trotz Tageslicht stockdunkel im Wald war.
Wir verließen Oregon und fuhren weiter gen Süden. In Kalifornien besuchten wir zuerst das Napa Valley, wo deutsche Einwanderer das sonnige Tal für den Weinanbau entdeckt haben. Das Gebiet ist sehr berühmt und wird von vielen Touristen besucht. Der Wein ist hervorragend und weit über die Grenzen hinaus bekannt.
Anschließend ging es weiter zu Bill Watson, der uns schon erwartete.