Die Ausstellung „Schlafende Automobile" in Kassel
40 Oldtimer der weltberühmten „Sammlung Schlumpf", die das französische Automobilmuseum „Cité de l'Automobile" in Mulhouse zur Verfügung stellt, werden derzeit in Kassel, in einer historischen Industriehalle ausgestellt und sorgen für angeregte Diskussionen. Denn sie befinden sich teilweise in Zuständen, die manch einer als Schrott bezeichnen würde.
„Sie stellt anschaulich auch die Ästhetik des Vergänglichen dar", so der Schirmherr Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, über die Ausstellung. „Und damit zugleich die Frage, ob die hier gezeigten Fahrzeuge automobiles Kulturgut, Kunstobjekte oder eigentlich nur Schrott sind."
Eingestaubt, manche zerdellt und verrostet, andere unfertig restauriert – so werden sie bis zum 31. Juli 2013 in der Halle 19 des Kasseler Unternehmensparks präsentiert. Die Veranstalter Heinz Jordan und Dietrich Krahn möchten gemeinsam mit Richard Keller, dem Chefkonservator des Mulhouser Museums, mit der einzigartigen Ausstellung zur Diskussion anregen: Sollte man diese Zeugen einer teils abenteuerlichen automobilen Vergangenheit restaurieren? Oder huldigt man sie im Rahmen der Ausstellung als Kunst und schickt sie dann zurück in ihren Schlaf?
Die alte Industriehalle aus den 30er Jahren sorgt für das entsprechende Ambiente.
Die historische Technik und die Gestaltung der Automobile faszinieren nicht nur Oldtimer-Enthusiasten. Auch Designer, Geschichtswissenschaftler oder Werkstoffkundler interessieren sich für Oldtimer. In Kassel ist nun zu erleben, dass historische Automobile auch ohne Politur eine magische Anziehungskraft ausüben können.
Die seit mehreren Jahren geführte Diskussion über das Verfallen oder Restaurieren von historischen Fahrzeugen erlebt hier einen neuen Höhepunkt.
Nach der Ausstellung verschwinden diese seltenen Exponate wieder in den dunklen Kellern des Museums von Mulhouse und viele wird man nicht mehr zu sehen bekommen.
DIE AUSSTELLUNG IST BIS 31.07.2013 GEÖFFNET
Ein Bilderalbum befindet sich hier
Weitere Informationen lassen sich unter http://www.schlafende-automobilschoenheiten.de abrufen.
Ein Bericht der Intitiative Kulturgut Mobilität e.V. finden Sie hier
Fotos: Uwe Gusen